IG Metall wird wegen Vorschlägen zur Prävention von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz kritisiert

Reicht der Schutz des deutschen Arbeitsrechts vor Erkrankungen durch psychischen Belastungen am Arbeitsplatz aus? Das geschäftsführende Vorstandsmitglied der IGM, Hans-Jürgen Urban, hatte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ein Papier vorgelegt, in dem die IGM konkrete Vorschläge zur Prävention von psychischer Belastung am Arbeitsplatz macht. „Anders als bei Gefahrstoffen, Lärm oder mangelnder Beleuchtung fehlen ausgerechnet bei psychischen Belastungen klare Anforderungen an die Arbeitgeber“, betonte Urban. „Sie beschränken sich vielfach auf Entspannungskurse und Fitnessprogramme gegen den Stress am Arbeitsplatz.“ Der Entwurf der Gewerkschaft sieht unter anderem eine Überprüfung der Arbeitsplätze auf Stressfaktoren vor. Die Arbeitgeber sollen die Belastungen reduzieren, gestellte Arbeitsaufgaben dürften aber auch nicht zu einer Unterforderung des Personals führen. Das Arbeitspensum soll über die Dauer eines Arbeitslebens ohne gesundheitliche Beeinträchtigung erbracht werden können.

Nach einem Artikel von rp-online kritisiert die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) scharf einen Vorstoß der IG Metall (IGM). Der BDA hält demnach die von der IGM geforderte Anti-Stress-Verordnung für überflüssig. Er ist der Meinung, dass die derzeitigen Regelungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in Deutschland ausreichend wären. „Sie ist überflüssig“, soll ein Sprecher des BDA auf Anfrage von rp-online gesagt haben.